© Wibke Kopper
9. August 2025 – Busreise nach Friedrichstadt und Besuch im „Roten Haubarg“ in Witzwort
Wir besteigen den Bus auf dem LIDL-Parkplatz in Zarrentin und starten gegen 07:30 in Richtung Friedrichstadt.
Friedrichstadt, zwischen Eider und Treene gelegen, begrüßt den Besucher mit seinem historisch gewachsenen Stadtbild holländischer Prägung. Die geraden, gepflasterten Straßen und die baumbestandenen Grachten mit den reizvollen Brücken machen Friedrichstadt zu einem städtebaulichen Kleinod der besonderen Art.
Als Gründungstag ist der 24. September 1621 vermerkt. Herzog Friedrich III von Schleswig-Gottorf wollte vertriebenen holländischen Remonstranten eine neue Heimstatt bieten. Doch schon bald erhielten auch weitere Glaubensgemeinschaften das verbriefte Recht auf freie Religionsausübung, was Friedrichstadt zur „Stadt der Toleranz“ werden ließ.
Noch heute zeugen die Kirchen und die Synagoge von der religiösen Vielfalt der Stadt.
Ab 10:30 Uhr werden wir im Rahmen einer anderthalbstündigen Stadtführung alte Hausmarken, ehrwürdige Hausfassaden – die berühmten Treppengiebelhäuser – sowie einige der vielen Brücken und vieles mehr entdecken und erfahren. Danach bietet eine Stunde Zeit in freier Verfügung, das Erlebte zu verarbeiten.
Wir treffen uns im Anschluss am Anleger, besteigen für eine Grachtenfahrt eines der Schiffe und genießen die Stadt von der Wasserseite aus. Wir durchfahren die Grachten von Friedrichstadt, die Treene, den Hafen und unterqueren die kleinen Brücken. Etwa eine Stunde dauert der Törn unter der sachkundigen Führung des Kapitäns.
Gegen 14:15 Uhr nehmen wir mit dem Bus wieder Fahrt auf. Im Nordosten der Halbinsel Eiderstedt, zwischen der Eider im Süden und dem Seedeich im Norden, liegt das Marschdorf Witzwort, wo die Tiere den Sommer noch auf den saftigen Marschweiden, Fennen genannt, verbringen.
Eine Attraktion des Ortes ist „Der Rote Haubarg“, ein historischer Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert. Entgegen seinem Namen ist er nicht rot, sondern weiß, gedeckt mit einem riesigen Reetdach.
Die Holländer haben sie im 17. Jahrhundert nach Eiderstedt gebracht: die Haubarge.
Unter den riesigen, meist auf Vierkantkonstruktionen errichteten pyramidenförmigen Dächern dieser imposanten Bauwerke lebten Mensch und Tier jahrhundertelang zusammen. Ihre innovative wie imposante Dachkonstruktion macht sie zu den größten Wohnstallhäusern der Welt. Diese besondere Bauform eines Bauernhauses gibt es nur auf Eiderstedt. Ehemals standen dort etwa 450 von ihnen, heute sind es noch etwa 45.
Im „Roten Haubarg“ ist ein Museum untergebracht, eine Bezeichnung, die der Erwartungshaltung des Besuchers zuwiderläuft. Die ausgestellten Exponate werden nicht durch die Betrachtung erlebt, sie kommen selbst zu Wort, präsentieren sich geschwätzig und launisch. Eine darauf aufbauende Attraktion ist das Objekt-Theater, in dem die Besucherinnen und Besucher in einer hörspielartigen Medieninstallation an 400 Jahren Leben auf dem Haubarg in 4 Akten teilhaben können.
Um 15:00 Uhr sind wir Zeuge des vierten Aktes (P)flug durch das Bauernjahr (22 Min):
Von Feldarbeit, Blutmehlbeuteln, wütendem Mastvieh und Stallmist bis zur Hüfte – ein anstrengendes Bauernjahr im Schnelldurchlauf.
Eine Stunde später stärken wir uns im Museumsrestaurant, plündern das Kuchenbüfett und kommen bei Kaffeespezialitäten, Tee, heißer Schokolade oder kühlen Getränken wieder zu Kräften.
Gegen 17:00 Uhr treten wir die Rückfahrt an, und der Bus wird uns zu 20:00 Uhr wohlbehalten auf dem LIDL-Parkplatz in Zarrentin absetzen.
Die Teilnahmegebühr beträgt für Mitglieder 65,00 € und für Nichtmitglieder 75,00 €. In dem Preis enthalten sind die Busfahrt, die Grachtenfahrt, die Stadtführung, das Eintrittsgeld für den Roten Haubarg sowie das Kuchenbuffet.