14. März 2026 – Niederdeutsche Bühne Rostock

©  Niederdeutsche Bühne Rostock

15. März 2026 – Niederdeutsche Bühne Rostock

 

„Dat Bahn-Chaos – Reisende sall man uphollen“

 

Am Sonntag, den 15.03.2026 um 15:00 Uhr widmet sich die „Niederdeutsche Bühne Rostock“ im Kloster Zarrentin einem Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst, dem goldenen Kalb umweltfreundlicher Verkehrspolitik – der Deutschen Bahn.

 

Sind Sie schon mal schwer bepackt durch den Bahnhof gesprintet, weil das Gleis spontan geändert wurde? Oder durch einen Zug mit falscher Wagenreihung geirrt? Und standen Sie schon mal stundenlang mit einem Triebwerkschaden auf offener Strecke – im Hochsommer, bei ausgefallener Klimaanlage? „Klar! Ist doch typisch Bahn!“, sagen Sie? Großartig! Denn dann sind Sie bestens vorbereitet auf dieses fulminante Bahn-Abenteuer: Der ICE 6948 wird einen außerplanmäßigen Halt einlegen müssen und Sie und die anderen Fahrgäste an einem trostlosen Provinzbahnhof zurücklassen.

 

Ohne Handyempfang, ohne Taxis, ohne Aussicht auf Weiterfahrt. Stattdessen erfahren Sie, dass unter den Fahrgästen womöglich ein Psychopath ist – und ein unglaublich witziges Nervenchaos nimmt seinen Lauf. Ihre Mitreisenden bei dieser spannenden Bahn-Odyssee sind: ein illustrer Kegel-Club, eine gehetzte Business-Frau, ein eigenwilliger Verschwörungstheoretiker und eine abgedrehte Motivationstrainerin.

 

1918 gastiert die „Niederdeutsche Bühne Hamburg“ unter der Leitung von Dr. Richard Ohnsorg mit „De Fährkrog“ von Hermann Boßdorf in Rostock. Diese Aufführung hatte so eine große Resonanz, dass der Wunsch erwuchs, wieder eine eigene Niederdeutsche Bühne zu gründen, quasi als Wiederbelebung des Plattdütsche Verein vör Rostock und Umgebung. Mit Gymnasialprofessor Dr. Karl Krickeberg als Leiter gründete sich 1920 die „Niederdeutsche Bühne Rostock“ und ist seither fester Bestandteil Norddeutscher Theaterkultur. Seit der ersten Aufführung des gefeierten Dramas “Bahnmeester Dod“ von Karl Boßdorf brachte das Ensemble unzählige mundartliche Stücke auf die Bühne.

 

Krickeberg wirkte bis 1940 als Bühnenleiter, hervorragender Darsteller vieler Hauptrollen und als Verfasser einer größeren Zahl plattdeutscher Stücke von teils höherem Wert, was seinen Ruhm und seine Verdienste um die plattdeutsche Sache begründete.

 

Nach den Kriegswirren nahm die plattdeutsche Theaterarbeit 1946 unter der Leitung von Hilde Neumann wieder Fahrt auf. Plattdeutsche Bearbeitungen von hochdeutschen Vorlagen wurden mit Erfolg aufgeführt.

 

Im Jubiläumsjahr – 80 Jahre „Niederdeutsche Bühne Rostock“ – gastierte das „Ohnsorg Theater Hamburg“ auf Einladung in Rostock. Und inzwischen kommen mehr als 100 Jahre Freude an der plattdeutschen Sprache zusammen, die seit 2014 als nationales immaterielles Kulturerbe UNESCO anerkannt ist.

 

Das klingt vielversprechend? Dann holen Sie sich eine Fahrkarte und seien Sie dabei, wenn es heißt: „Senk ju vor träwelling wis Deutsche Bahn“.

 

Preise: stehen noch nicht fest